80. Weiterbildungsseminar für Weinviertler KellergassenführerInnen und Interessierte
Inhalt:
Dieses reichlich bebilderte Werk bietet erstmals einen umfassenden Überblick über die Weinbräuche Österreichs in Vergangenheit und Gegenwart. Das zum Teil im Verborgenen gepflegte Brauchtum birgt überraschende Facetten. Wie sehr die österreichische Weinwelt seit jeher von einer archaischen Sehnsucht nach Ritualen geprägt ist, wird hier in fünfzig Abschnitten eindrucksvoll dargestellt.
• Erinnerungen/Schmankerln/Erlebnisse eines Wein(brauchtums)leben –
Ök.-Rat Dipl.-HLFL-Ing. Prof. Josef Pleil
•Bildgestützte Buchpräsentation „Weinbräuche in Österreich“ von
Dr. Johann Werfring
Weinviertler Lesepartie beim Einzug in das Dorf nach Beendigung der Weinlese, um 1960. Foto: Ulrike Reitinger
Kein anderer Zweig der Landwirtschaft brachte in den vergangenen Jahrhunderten derart viele Arbeits- und Festrituale hervor wie der Weinbau. Spielartige, neckische Arbeitsbräuche sorgten bei der harten Bauernarbeit für Heiterkeit. Ritualisierte Belohnungen lukullischer Art nach schweren Tätigkeiten sollten den Eifer der Arbeitskräfte anfachen.
Besonders viele Bräuche gab es rund um die Weinlese, die geradezu Volksfestcharakter annehmen konnte. Das Weinviertel ist eine Region, das in dieser Hinsicht besonders vielschichtige Rituale entwickelte.
Die in den Weinlandschaften herrschende Fröhlichkeit zur Erntezeit ist heute kaum noch vorstellbar. Unter Jubelrufen brachte man das hart erarbeitete Erntegut mit geschmückten Wägen heim. Wenngleich das weinbauliche Brauchgeschehen im Herbst seinen Höhepunkt erreichte, so begleiteten nicht wenige vinophile Gebräuche die Menschen der Weinlandschaften auch rund ums Jahr und von der Wiege bis zur Bahre.
Autorenportrait:
Geboren am 24. Juni 1962 in Sieggraben, Matura am Oberstufenrealgymnasium Eisenstadt 1980. Fünf Jahre Tätigkeit in der sozialen Verwaltung. Ab 1988 Diplomstudium der Geschichte und Germanistik, Mag. phil. 1996, Unterrichtspraktikum an einer Wiener AHS 1996/97, dann Doktoratsstudium, Dr. phil. 1999. Seit 2001 Kolumnist bei der Wiener Zeitung, über viele Jahre hinweg mit zugleich drei wöchentlich erscheinenden Kolumnen zu den Themenbereichen Wien, Museum und Wein. Seit 2000 Lektor für Agrargeschichte an der Universität für Bodenkultur Wien. Wissenschaftliche Preise: Kardinal-Innitzer-Förderungspreis für Geisteswissenschaften 1999, Förderungspreis der Österreichischen Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte 1999. Seit 1986 ehrenamtlicher Bewährungshelfer in Wien. Publikationen zur Geschichte der Medizin und zur Stadtgeschichte von Wien. Kulturhistorische, volkskundliche und gastrosophische Publikationen zum Thema Wein, u. a. „Das Österreichische Weinkochbuch“ (gemeinsam mit Viktor Siegl, Christian Brandstätter Verlag, 2009), „De Consilio vinorum Austriae dialogus iucundus oder Ergötzliches Gespräch über die Verweinung Österreichs“ (in: Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung „Brot & Wein“, Schallaburg 2013), Mitarbeit am Standardwerk „Wein in Österreich. Die Geschichte“ (Christian Brandstätter Verlag, 2019). Seit 2006 ständiger Mitarbeiter der österreichischen Fachzeitschrift Vinaria. Veröffentlichungen in der edition lex liszt 12: Weinbräuche in Österreich (2021) Der Weinbaupionier Anton Kollwentz. Die Geschichte einer burgenländischen Winzerdynastie (erscheint im Frühjahr 2021)